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Der Erwerb der ersten eigenen Immobilie markiert einen bedeutenden Meilenstein im Leben – häufig sogar einen der einschneidendsten. Mit dem Besitz eines Hauses geht jedoch nicht nur Freude, sondern auch Verantwortung einher: insbesondere die Pflicht, das Eigentum angemessen abzusichern. Neben der Ausstattung und Einrichtung verdient vor allem der passende Versicherungsschutz besondere Aufmerksamkeit, um sich im Ernstfall vor erheblichen finanziellen Belastungen zu schützen.
In diesem Beitrag erhalten Sie einen prägnanten Überblick über die wichtigsten Versicherungen für Immobilieneigentümer – klar strukturiert und verständlich aufbereitet.
Wohngebäudeversicherung – Fundamentaler Schutz für Ihre Immobilie
Die Wohngebäudeversicherung bildet das Rückgrat jeder soliden Absicherung. Sie übernimmt Schäden am Bauwerk, die durch Feuer, Leitungswasser, Sturm oder Hagel verursacht werden. Optional lässt sich dieser Schutz um eine Elementarversicherung erweitern, die Naturereignisse wie Überschwemmung, Erdrutsch oder Starkregen abdeckt.
Wissenswert: Wird die Immobilie über eine Bank finanziert, ist der Abschluss einer Wohngebäudeversicherung in der Regel verpflichtend. Doch auch ohne Kreditfinanzierung ist diese Police dringend zu empfehlen – schließlich stellt das Haus eine erhebliche Kapitalanlage dar.
Hausratversicherung – Absicherung des beweglichen Inventars
Die Hausratversicherung schützt das gesamte bewegliche Eigentum innerhalb Ihrer vier Wände: Möbel, Elektronik, Kleidung, Schmuck und vieles mehr. Im Falle von Einbruchdiebstahl, Feuer, Leitungswasserschäden oder Sturmeinwirkungen ersetzt die Versicherung den entstandenen Schaden.
Hinweis: Achten Sie darauf, dass die Versicherungssumme dem tatsächlichen Wert Ihres Hausrats entspricht – nur so lässt sich eine Unterversicherung vermeiden.
Private Haftpflichtversicherung – Ihr unverzichtbarer Grundschutz
Die Privathaftpflichtversicherung gehört zu den elementarsten Absicherungen – unabhängig vom Immobilienbesitz. Sie greift, wenn Sie versehentlich einer dritten Person Schaden zufügen. Als Hauseigentümer betrifft dies beispielsweise Verletzungen auf vereisten Gehwegen oder durch herabfallende Dachziegel.
Tipp: Stellen Sie sicher, dass Schäden im Zusammenhang mit selbst genutzten Grundstücken vom gewählten Tarif explizit mitversichert sind – in modernen Policen ist dies zumeist der Fall.
Elementarschadenversicherung – Schutz bei extremen Wetterereignissen
Angesichts zunehmender Naturgewalten gewinnt der Zusatzschutz gegen Elementarschäden zunehmend an Bedeutung. Die klassische Wohngebäudeversicherung umfasst keine Schäden durch Überschwemmung, Rückstau oder Erdrutsch – hierfür bedarf es dieser ergänzenden Absicherung.
Empfehlung: Eigentümer in der Nähe von Gewässern, Hängen oder in bekannten Risikogebieten sollten den Abschluss dringend prüfen.
Weitere empfehlenswerte Zusatzversicherungen
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Rechtsschutzversicherung
Sie übernimmt Kosten für juristische Auseinandersetzungen, z. B. mit Handwerkern, Nachbarn oder Behörden. -
Glasversicherung
Sinnvoll insbesondere bei großzügigen Fensterflächen oder Wintergärten – schützt vor Bruchschäden an Verglasungen. -
Bauleistungsversicherung / Bauherrenhaftpflichtversicherung
Unverzichtbar bei Bau- oder Umbaumaßnahmen – deckt unvorhergesehene Schäden während der Bauphase sowie Haftungsrisiken des Bauherrn ab. -
Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung
Relevant bei Vermietung oder Leerstand – sichert gegen Haftungsansprüche rund um das Grundstück ab, wenn es nicht selbst bewohnt wird.
FAQ – Versicherungen für Immobilieneigentümer
Welche Versicherungen sind für Immobilieneigentümer unverzichtbar?
Zu den essenziellen Versicherungen gehören:
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Wohngebäudeversicherung (Pflicht bei Finanzierung)
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Hausratversicherung
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Private Haftpflichtversicherung
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Elementarschadenversicherung (je nach Lage der Immobilie)
Ist eine Wohngebäudeversicherung gesetzlich vorgeschrieben?
Nein, gesetzlich verpflichtend ist sie nicht. Allerdings verlangen nahezu alle Banken bei einer Immobilienfinanzierung den Abschluss einer Wohngebäudeversicherung. Auch ohne Kredit ist sie dringend zu empfehlen, um die Substanz Ihrer Immobilie zu schützen.
Was deckt eine Wohngebäudeversicherung ab?
Sie übernimmt Schäden am Gebäude, die durch:
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Feuer
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Leitungswasser
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Sturm und Hagel
entstehen. Optional können Elementarschäden (z. B. Überschwemmung, Erdrutsch) mitversichert werden.
Deckt die Wohngebäudeversicherung auch Inventar und Möbel ab?
Nein. Dafür ist eine Hausratversicherung erforderlich. Diese schützt bewegliches Inventar wie Möbel, Elektrogeräte, Kleidung und Wertsachen bei Schäden durch z. B. Brand, Einbruch oder Wasserschäden.
Was versteht man unter einer Elementarschadenversicherung?
Die Elementarversicherung ist ein Zusatzbaustein zur Wohngebäude- oder Hausratversicherung und deckt Schäden durch Naturereignisse ab, wie:
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Überschwemmung
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Rückstau
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Erdrutsch
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Erdbeben
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Lawinen
Sie ist besonders relevant in Risikogebieten.
Warum ist eine private Haftpflichtversicherung für Hausbesitzer wichtig?
Die private Haftpflichtversicherung schützt Sie vor finanziellen Schäden, wenn Dritte durch Ihr Verschulden zu Schaden kommen – z. B. bei einem Sturz auf einem nicht geräumten Gehweg. Bei selbst genutzten Immobilien ist dieser Schutz meist inkludiert.
Benötige ich eine separate Haftpflicht, wenn ich vermiete?
Ja. Wenn Sie Ihre Immobilie nicht selbst bewohnen, ist eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung erforderlich. Diese sichert Sie gegen Haftungsrisiken rund um Ihr Grundstück ab, etwa bei Verletzungen durch lose Gehwegplatten.
Welche Versicherung greift während eines Umbaus oder Neubaus?
Hier empfiehlt sich:
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Bauherrenhaftpflichtversicherung – schützt vor Schäden, die Dritte während der Bauphase erleiden.
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Bauleistungsversicherung – deckt unvorhergesehene Bauschäden (z. B. durch Vandalismus oder Unwetter) ab.
Ist eine Glasversicherung sinnvoll?
Wenn Ihre Immobilie über viele Fensterflächen, Glasdächer oder Wintergärten verfügt, ist eine Glasversicherung empfehlenswert. Sie deckt Bruchschäden an Fenstern, Türen und Glaseinbauten ab.
Brauche ich eine Rechtsschutzversicherung als Immobilieneigentümer?
Ein Immobilien-Rechtsschutz ist sinnvoll, wenn Sie Auseinandersetzungen mit Nachbarn, Behörden, Mietern oder Handwerkern nicht ausschließen können. Diese Versicherung übernimmt Anwalts- und Gerichtskosten.
Was bedeutet Unterversicherung bei der Hausrat- oder Gebäudeversicherung?
Unterversicherung liegt vor, wenn die Versicherungssumme geringer ist als der tatsächliche Wert des Hausrats oder Gebäudes. Im Schadenfall kann dies zu einer anteiligen Kürzung der Leistungen führen. Eine regelmäßige Anpassung der Versicherungssumme ist daher empfehlenswert.
Wie finde ich den passenden Versicherungsschutz für meine Immobilie?
Jede Immobilie und Lebenssituation ist individuell. Eine persönliche Beratung durch einen Versicherungsexperten ist der beste Weg, um maßgeschneiderten Schutz zu erhalten. Viele Versicherer bieten kostenfreie Bedarfsanalysen an.